Deutsche Gesellschaft für Bauwerksmonitoring e.V.

Motivation

Wir verstehen uns als Treffpunkt für Menschen, Unternehmen und Institutionen, die digitale Innovation im Bauwesen auf höchstem Qualitätsniveau erlebbar machen wollen. Dabei steht der Austausch von Wissen im Einklang mit den Zielen der Bauwerkseigentümer, Betreiber und Nutzer – für Sicherheit, Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Handlungsdruck der Betreiber fördert den Einsatz neuer Technologien

Die Sicherheit der öffentliche Verkehrsinfrastruktur ist oberstes Gebot! Um die Verfügbarkeit insbesondere der Brücken trotz vorhandener Sicherheitsdefizite zu gewährleisten, sind verkürzte Prüfzyklen, Nutzungseinschränkungen, Baustellen und Umleitungen insbesondere für den Schwerverkehr unumgänglich. Dies führt auch zu erhöhter Umweltbelastung durch Lärm und Schadstoffe.

Mehrere 1.000 Brücken allein im Fernstraßennetz müssen neu errichtet werden. Da nicht alle gleichzeitig erneuert werden können, erhöht sich in vielen Fällen der Prüfaufwand. Doch selbst bei einer deutlich höheren Prüffrequenz besteht das Risiko von Sicherheits- und Verfügbarkeitsdefiziten. Dieser Effekt wird durch den Ressourcenmangel noch verstärkt.
Wir sehen in der messtechnischen Zustandsüberwachung ein geeignetes Mittel, die Lücke zu schließen.

Öffnung des Marktes für messtechnische Innovationen erforderlich

Monitoringanwendungen müssen höchsten Anforderungen genügen. Nur wenn sie langlebig und wartungsarm sind sowie dauerhaft werthaltige und relevante Ergebnisse liefern, entsteht der Nutzen für die Betreiber. Eine ganzheitliche Einbindung der Ergebnisse des Bauwerksmonitoring in die Erhaltungsprozesse wird dabei von den Asset Managern erwartet.

Monitoringsysteme entstehen gegenwärtig als Einzellösungen mit Projektcharakter. Standardisierte, industrielle Monitoringlösungen (wie z.B. für Windenergieanlagen, Umwelt- oder Verkehrsmanagement) gibt es am Markt, sie haben sich jedoch zur Überwachung von Verkehrsinfrastruktur noch nicht etablieren können. Anwendungs- und bauartbezogene Monitoringlösungen sind dabei der Schlüssel für den flächendeckenden Einsatz der Systeme.

Die für die Bauwerksprüfung relevante DIN 1076 enthält keine Regelungen für den gezielten Einsatz von Bauwerksmonitoring. Wir setzen uns dafür ein, die bestehenden Regelwerke für messtechnische Verfahren zu öffnen.
Wir fördern Standardisierungsbestrebungen, damit Innovationen schneller im Markt ankommen!

Sicherstellung eines hohen Qualitätsniveaus der Ergebnisse notwendig

Der flächendeckende Einsatz von Monitoring wird einen großen Erfahrungsschub auslösen. Ingenieurdienstleister und Betreiber werden schnell Knowhow aufbauen. Die Qualität der erzielten Ergebnisse wird sich dadurch sprunghaft verbessern. Gleichzeitig wir die große Anzahl der Systeme den Einsatz moderner Netzwerktechnologien, smarter Algorithmen und die Nutzung von KI befeuern. Hierfür braucht es qualifizierte Fachleute.
Die Deutsche Gesellschaft für Bauwerksmonitoring setzt sich dafür ein, Mindestanforderungen festzulegen – für die technischen Lösungen und für die Qualifikation der Anbieter.

Ziele

Die deutsche Gesellschaft für Bauwerksmonitoring ist eine zentrale und wirtschaftlich unabhängige Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Bauwerksmonitoring.

Der Verein verfolgt folgende Ziele:

WISSEN – Bereitstellung von Fach- und Brancheninformationen

  • Wertschöpfendes Fachwissen für Interessierte
  • Technologieübergreifende Wissensplattform
  • Verknüpfung bauwerksnaher Ingenieursdisziplinen
  • Stetige Verbesserung des Nutzens von Monitoring-Anwendungen
  • Nachweis der Wirtschaftlichkeit

INNOVATION – Förderung zukunftsfähiger Ideen

  • Entwicklung neuer Zielsetzungen für die Forschung
  • Unterstützung von Forschungsvorhaben, Verweis auf Ergebnisse
  • Förderung von kleinen und mittelständigen Unternehmen
  • Förderung von Innovation, Unterstützung von Start-up’s
  • Initiierung und Begleitung von Normung – Standardisierung als Markt- und Innovationstreiber

KOMMUNIKATION – Vernetzung von Marktteilnehmern

  • Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft
  • Unterstützung von Bildungseinrichtungen (Fachvorlesungen / Seminare)
  • Teilnahme an und Organisation von Veranstaltungen und Exkursionen

Nutzen der Verbandsmitgliedschaft

Für Bauwerksbetreiber:

  • Hohe Qualität der technischen Lösungen (langlebig, wartungsarm, genau)
  • geprüfte Datenqualität, relevante Kennwerte und valide Ergebnisse
  • Fundierte Kenntnisse bei Monitoring-Dienstleistern
  • Beratung zu Anwendungen, Unterstützung bei Leistungsbeschreibungen
  • Teilstandardisierte Ausschreibungstexte

Für Hersteller, Ingenieurdienstleister und Forscher:

  • Auf- und Ausbau von technischem Knowhow
  • Einzigartiges Anwendungswissen
  • Kennenlernen neuer Marktpartner
  • Erkennen von Verbesserungspotenzialen der eigenen Lösungen
  • Messbare Verbesserung der Dienstleistungsqualität

Nutzen von Bauwerksmonitoring für die Infrastruktur:

  • Sicherheit: Brücken werden für eine Nutzungsdauer von 100 Jahren ausgelegt. Zunehmender Verkehr und steigende Achslasten verändern die Nutzung so stark, dass viele Brücken die kalkulierte Lebensdauer nicht erreichen. Die Nachweisführung sowie Aussagen zum „Gesundheitszustand“ der Bauwerke werden erschwert. Messtechnische Bauwerksüberwachung hilft, reale Zustandsinformationen direkt am Bauwerk zu gewinnen – und alarmiert Prüfer und Betreiber bei Auffälligkeiten.
  • Verfügbarkeit: Nutzungseinschränkungen oder bauliche Maßnahmen sind oft unvermeidbar, damit geschädigte Bauwerke sicher weiterbetrieben werden können. Auch die permanente Überwachung typischer Kenngrößen oder die Überwachung der Einhaltung von Beschränkungen kann den Betrieb verlängern. Prädiktives Verkehrsmanagement hilft, Schäden und Folgeschäden zu vermeiden und Bauwerke vorausschauend zu warten.
  • Wirtschaftlichkeit: Monitoringergebnisse helfen Asset Managern, Bauwerke rechtzeitig instand zu setzen. Das vermeidet Kosten und verlängert die Lebensdauer. Den Grundstein legen Messungen bereits in der Bauphase, doch in allen Phasen des Lebenszyklus dokumentieren Messdaten den Zustand. Kenntnisse zum Verkehrsaufkommen erlauben gezielte Steuerung. Informationen in Echtzeit werden künftig unverzichtbarer Bestandteil von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Bestandsbewertungen.
    Da die Kosten für Messsysteme in der Regel unter 1% des Bauvolumens liegen, ihr Nutzen bei der Reduktion von Reparaturkosten, der Optimierung von Prüfintervallen, der Vermeidung von Staus und der Schonung der Umwelt aber erheblich ist, werden Methoden der messtechnischen Bauwerksbeurteilung sicher künftig verstärkt berücksichtigt.
  • Nachhaltigkeit: Lassen sich Baumaßnahmen verschieben und die Lebensdauer verlängern, können Staus vermieden werden. Der schonende Umgang mit Baumaterialien ist nachhaltig. Wenn Sensoren die Arbeit übernehmen, können Fachkräfte dort eingesetzt werden, wo ihre Expertise nötig ist.

Aktuelle Termine